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Best Practice in Corona-Zeiten: Die Hochschule Osnabrück

Bildungseinrichtungen haben in den vergangenen Wochen Großartiges geleistet, um ihre Studierenden trotz Universitätsschließungen unterrichten zu können. Um die Umstellung auf Fernunterricht schnell und sicher zu bewältigen, können Bildungseinrichtungen das kostenfreie Office 365 A1-Angebot und Microsoft Teams nutzen. Nun steht eine neue Herausforderung bevor: Die Rückkehr zum Präsenzunterricht. Hilfestellung auf dem Weg in eine hybride Unterrichtspraxis bietet die LearnEd-Fortbildungsreihe. Alle Informationen zur Unterstützung durch Microsoft während der COVID-19-Krise finden Sie hier.

Best Practice in Corona-Zeiten: Die Hochschule Osnabrück

 

Wie viele Universitäten des Landes kann die Hochschule Osnabrück auf einen großen Erfahrungsschatz in Bezug auf Learning-Management-Systeme und elektronische Vernetzung zurückblicken. Für die Betreuung und Förderung von E-Learning gibt es an der Hochschule Osnabrück bereits seit Längerem ein spezielles Kompetenzzentrum. Die Corona-Krise gab dem zukunftsgerichteten Lehren und Lernen dann noch einmal enormen Aufwind. Lothar Hirschbiegel, Leiter des IT-Service-Centers an der Hochschule, sprach mit uns über die Möglichmachung virtueller Strukturen im Universitätsbetrieb.

Bild von Lothar Hirschbiegel

Digitale Lösung, fertig, los!

Der bundesweite Shutdown traf die Hochschule Osnabrück keineswegs unvorbereitet. Hirschbiegel selbst konnte schon lange vor der Krise Erfahrungen im Bereich der virtuellen Lehre vorweisen. Als dann kurzfristig infrastrukturelle Lösungen für die Fernlehre gefunden werden mussten, machten er und sein 35-köpfiges IT-Team sich daran, die nötige Technologie zur Verfügung zu stellen. „Die Technik und Netze waren schon da“, erläutert der IT-Leiter. Die Beratung zum Einsatz neuer Kommunikationsmedien erfolgte in zweierlei Hinsicht: Die technische Seite übernahm das IT-Service-Center, die fachliche das E-Learning-Kompetenzzentrum.

 

„Eigeninitiative hat sehr geholfen“

Der wichtigste Teil des Software-Equipments, das die Hochschule Osnabrück durch die Krise begleitet hat, ist Microsoft Office 365 mit seinem Kollaborationswerkzeug Teams. Studierende legten anfangs eine große Eigeninitiative an den Tag, indem sie sich selbst mit dem Programm vertraut machten. In Teams definierten sie zusammen mit ihren Lehrenden eigene Kommunikationskanäle, Strukturen und Gruppen. Binnen kürzester Zeit waren die Lernenden also in der Lage, eine Teams-Infrastruktur aufzustellen, mit der es sich arbeiten lässt.

 

Auf zwei Schienen fährt es sich besser

Wichtig war zunächst einmal, die alltäglichen Abläufe an der Hochschule in veränderter Form zu gewährleisten. Das IT-Team hatte ein festes Ziel vor Augen: „Wir müssen den Vorlesungsbetrieb sicherstellen.“ Die Voraussetzung für einen reibungslosen digitalen Betrieb war die einwandfreie Funktionalität der universitätseigenen Hardware. Hirschbiegel bezeichnet sie im Interview als die „erste Schiene“. Zur Erleichterung aller verursachte sie keinerlei Performance-Probleme. Der Übergang von der herkömmlichen Lehre zur digitalen Form funktionierte sogar so gut, dass Lehrkräfte, die stets die Vorteile des Analogen betont hatten, am Ende die ersten waren, die ihre Vorlesungen online hielten. Die Akzeptanz der neuen Lehrmethode, die in nur drei Tagen möglich gemacht wurde, sei überwältigend gewesen, berichtet Hirschbiegel.

Doch nicht nur die Lehrenden mussten sich an die neue Situation gewöhnen, sondern auch die Verantwortlichen im Verwaltungsbereich. Ihnen stellte Hirschbiegel kurz nach dem Shutdown eine Frage: „Stellt euch vor, wir müssen alle von zu Hause aus arbeiten. Was braucht ihr dafür an IT-Infrastruktur?“ Innerhalb von 48 Stunden sollten sich alle darüber klar werden, ob sie ihre Arbeit im Home-Office verrichten können oder nicht. Danach folgte eine Mammutaktion in der Bereitstellung von Hard- und Software für die Mitarbeiter zuhause – dies war die „zweite Schiene“ des Konzepts. Das IT-Service-Center organisierte Arbeits-Laptops und richtete nicht nur VPN-Verbindungen ein, sondern auch virtuelle Desktops für diejenigen, die ihren privaten Rechner nutzen.

Im Großen und Ganzen sei „alles problemlos gelaufen“, resümiert Hirschbiegel. Derzeit orientiert sich die Hochschule an einem hybriden Konzept, welches Home-Office-Aktivitäten entweder komplett oder rotierend mit Präsenzarbeitszeit zulässt.

Größte Herausforderung: Online-Prüfungen

Während die Lehre weitgehend digital verläuft, bleiben Prüfungen bisher reine Vor-Ort-Veranstaltungen nach strengsten Sicherheits- und Hygienekriterien. Prüfungen auf dem Online-Weg durchzuführen, ist nach Hirschbiegel ein schwieriges Unterfangen. Zu organisieren sei etwa die sichere Verbindung vom Prüfling zum Prüfenden, es müsse zudem gewährleistet werden, dass die Prüflinge keine Hilfsmittel benutzten, und nicht zuletzt müsse die Prüfungsordnung an die neuen Gegebenheiten angepasst werden. Keine leichte Aufgabe, doch eine Lösung rückt in greifbare Nähe: In einem Pilotprojekt der Hochschule wird untersucht, wie digitale Prüfungen ablaufen könnten, seien es Einzelprüfungen oder Klausuren. Die rechtlichen und technischen Voraussetzungen sind bereits bekannt.

Die Digitalisierung ist gekommen, um zu bleiben

„Ich glaube, die ganze Virtualisierung der Hochschullandschaft ist here to stay und ich bin mir ganz sicher, dass die nicht wieder weggeht“, blickt der Leiter des IT-Service-Centers zuversichtlich in die Zukunft. Die altbewährte Business-as-usual-Mentalität habe ausgedient und es komme stattdessen auf Experimentierfreudigkeit an. So sei es zu wünschen, dass sich die Lehrbetriebe dem digitalen Wandel noch stärker öffneten.

Der Best Case im Überblick

Das IT-Service-Center an der Hochschule Osnabrück legte gemeinsam mit weiteren Hochschul-Akteuren innerhalb von Tagen den technologischen Grundstein für eine digitalbasierte Lehre sowie Home-Office-Alternativen für alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Office 365 bildete hierbei eine wichtige Arbeitsgrundlage. Doch auch die Eigeninitiative der Studierenden, die sich die Arbeit mit Microsoft Teams selbst aneigneten, half bei der Ermöglichung des Online-Studiums.

 

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