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Zaid präsentiert sein Projekt

Ein ReDI-Student erweckt die Geschichte seiner zerstörten Heimat wieder zum Leben.

Wie mit Mixed Reality Geschichte erlebbar wird

Zaid Zaim: Mein Wunsch ist es, meine Heimat wiederzusehen und die geschichtliche Bedeutung der syrischen Stadt Palmyra wieder zum Leben zu erwecken.

Als Kind hat Zaid Zaim die imposanten Bauwerke aus der antiken Stadt Palmyra bewundert, die zum Teil Jahrtausende alt sind. Die Stadt ist eine Oase in der syrischen Wüste, nordöstlich von Damaskus und beherbergt Bauten, die ein wichtigstes Handel- und Kulturzentrum der Antike bildeten. Das UNESCO-Weltkulturerbe wurde jedoch im Neunjährigen Krieg in Syrien zerstört.

Die Stadt Palymra
Die Stadt Palmyra

Zaid Zaim ist in der Nähe von Palmyra aufgewachsen, in Damaskus und hat viele Erinnerungen an die Stadt. Seine Begeisterung für Technik wurde früh geweckt: Er spielte gerne Computerspiele mit seinem Bruder und wollte wissen, welche Technik dahinsteckt. Gemeinsam mit seiner Familie ist er dann vor sieben Jahren nach Deutschland gekommen und geht seitdem in Berlin zur Schule. Seit der 8. Klasse steht für ihn auch Informatik auf seinem Stundenplan.

Zaid Zaim: Im Informatikunterricht habe ich viele Fragen gehabt und wenig Unterstützung von der Lehrerin bekommen. Sie war sehr nett aber hatte nicht genug Zeit, um mir zu helfen. Sie meinte, dass Informatik nicht meine Stärke ist. Da war ich sehr traurig, denn das war mein Kindheitstraum, den ich verwirklichen wollte. Mein Bruder hat mich ermutigt und mir die ReDI School empfohlen. Hätte ich auf meine Lehrerin gehört, hätte ich mich in dieser Richtung nicht weiterentwickelt.

Fit für den Arbeitsmarkt durch Technologien und starke Partnerschaften

Die ReDI School of Digital Integration beschreibt Zaid inzwischen als sein zweites Zuhause, „denn dort wird Multikulti gelebt“. Die NGO wurde 2016 in Berlin mit dem Ziel gegründet, die Volks- und Berufsbildung von Neuankömmlingen und Lokalansässigen mit eingeschränktem Zugang zur Bildung im digitalen Bereich zu fördern. Bei dreimonatigen IT-Kursen, Workshops und Corporate-Training-Projekten erhalten die Auszubildenden Zugang zu modernen Arbeitsplätzen und Kontakt zu erfahrenen Mentoren und führenden Digital-Unternehmen. Zudem soll durch die Tätigkeit und Vernetzung das bürgerschaftliche Engagement gesteigert werden.

Qualifizierung als Grundlage für digitale Teilhabe

Das Ziel von Microsoft ist es, möglichst allen Menschen die Möglichkeit zu geben, von den Chancen der neuen Arbeitswelt zu profitieren und an der neuen Digitalwirtschaft teilhaben zu können, sowohl in Unternehmen als auch als Arbeitssuchende. Deshalb kooperiert Microsoft mit der ReDI School, um Flüchtlingen und anderen benachteiligten Arbeitssuchenden in Deutschland Zugang zu digitaler Bildung, Softskills-Training und einem beruflichen Netzwerk zu geben und einen qualifizierten Einstieg in den Arbeitsmarkt zu ermöglichen. Insgesamt werden in diesem Kurs-Jahr wieder rund 1000 TeilnehmerInnen in Berlin und München ausgebildet und beim Einstieg in die Arbeitswelt unterstützt. Neben der Vermittlung von IT-Kompetenzen durch freiwillige Microsoft Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter erhalten die Teilnehmenden auch Bewerbungstrainings und Fortbildungen im Bereich Softskills. Zudem profitieren die Absolventen vom Zugang zum Netzwerk der über 30 000 Microsoft Partner als potenzielle Arbeitgeber.

Mit Mentoring gemeinsam Richtung Zukunft startenZait mit Mentoren

Ein wichtiger Baustein der Kooperation sind die angebotenen Corporate Kurse, bei denen die Teilnehmenden praktische Erfahrungen aus erster Hand im IT-Bereich erhalten. Die freiwilligen Lehrerinnen und Lehrer geben wertvolle Praxistipps mit an die Hand und unterstützen die Studierenden auf ihrem Weg – ganz egal woher sie kommen oder was ihre bisherigen Kenntnisse sind. Das wichtigste ist die Motivation.

Zaid hat bei der ReDI School verschiedene solcher Kurse belegt und zum Beispiel die Programmiersprache Phython gelernt. Aber vor allem hat er über die ReDI School seinen Mentor Matthias Buchhorn Roth, Cloud Solution Architect bei Microsoft, kennengelernt, der sich dort als ehrenamtlicher Lehrer engagiert.

Zaid Zaim: Matthias hat mich motiviert an Hackathons teilzunehmen, die erlernten Kenntnisse in praktischen Projekten anzuwenden und auch neue Technologien kennenzulernen. Matthias berät mich bei meinen Projekten, wir sprechen über Updates und Wünsche. Er gibt mir wertvolles Feedback und Tipps und hat mir beigebracht, wie ich arbeiten oder an Probleme rangehen kann. Außerdem bringt er mich immer wieder mit neuen Leuten in Kontakt.

Palmyra
Der Triumphbogen in Palmyra vor der Zerstörung (links), nach der Zerstörung (mitte) und eine Visualisierung mit der HoloLens (rechts)

Technologie verbindet

Bei so einem Hackathon hat Zaid zum ersten Mal die HoloLens erlebt und konnte lernen, wie man sie programmiert. Durch Matthias hat Zaid auch die Relevanz von Mixed Reality und IoT kennengelernt. Für ihn war klar, das wird in Zukunft immer wichtiger:

„Ich habe Leute wie Matthias Martin und Oli bei Microsoft kennengelernt, die mir positive Impulse gegeben haben. Ich weiß jetzt besser, welchen Weg ich gehen möchte. Wenn ich mein Abitur geschafft habe, möchte ich im Technologiebereich studieren, ein Duales Studium oder ein Praktikum machen.“

Seinen Weg geht er seitdem mit der HoloLens. Denn mit der Technologie hat er eine Möglichkeit gefunden, wie er beides vereinen kann, seine Geschichte und Vergangenheit mit seiner Zukunft. Gemeinsam mit seinem Mentor hat er einen Mixed-Reality Prototypen entwickelt, der die Geschichte Palmyras wieder zum Leben erweckt. So wurde Zaids Traum Schritt für Schritt Realität „Mein Ziel ist es die vernichteten Monumente Palmyras mithilfe von Mixed Reality zu visualisieren, sie wieder zum Leben zu erwecken und damit die Kultur des Landes zu bewahren.“

Zeitzeugen aus Palmyra werden als 3D Figuren in der Anwendung implementiert und führen die Benutzer um die Monumente und erzählen Geschichten über die Bauwerke und berichten über ihre Erinnerungen.

Das Fundament für zukünftigen Erfolg

Dieses Erlebnis möchte er möglichst vielen Menschen zeigen. Bei einem Tedx-Talk in München konnte er das bereits tun und hat das Publikum mit seiner Leidenschaft für Technologie angesteckt: Der Triumphbogen aus Palmyra wurde bei einer Live-Demo auf der Bühne wieder zum Leben erweckt. Zaid träumt von einer eigenen Mixed Reality Ausstellung mit den syrischen Monumenten, vielleicht sogar mal im Pergamon Museum: „Das coole an der HoloLens ist, dass man nur einen leeren Raum braucht, sonst nichts. Du setzt die HoloLens auf und du kannst eine Stadt wiederentdecken. Du bist in einem Raum und zur gleichen Zeit siehst du die virtuellen Objekte vor dir.“

Wenn die virtuelle Reise vollendet ist und wieder Ruhe im Nahen Osten einkehrt, ist seine große Hoffnung, dass so ein Projekt auch ganz real in der Stadt umgesetzt werden kann und das Antike Palmyra wiederaufgebaut wird.

Zaid Zaim: Bis dahin wird die Geschichte mit der Mixed-Reality Anwendung am Leben gehalten, damit ich und kommende Generationen Hoffnung auf Wiederaufbau und Rückkehr nach Palmyra schöpfen können.

Die Kooperation mit der ReDI School ist Teil unseres gesellschaftlichen Engagements für digitale Bildung und Teilhabe um die Unterstützung von arbeitssuchenden Menschen, die durch einen IT-Qualifizierung besser Chancen auf dem Arbeitsmarkt bekommen. Das Programm reiht sich in die breit angelegten Qualifizierungsinitiative, die Microsoft im Herbst 2018 gemeinsam mit Partnern aus dem Hochschulbereich, Politik und Verbänden gestartet hat. Gemeinsam suchen wir nach neuen Wegen, Unternehmen wie Beschäftigte, Auszubildende wie Arbeitssuchende fit für Zukunft der Arbeit zu machen und Kompetenzen für das KI-Zeitalter zu vermitteln.