Ein Chancendialog fürs Klima: Die nächste Runde für “Erde an KI…!? - Neue Ideen für unseren Planeten“
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So hat es unser Chief Environmental Officer, Lucas Joppa, kürzlich in einem MSR-Podcast beschrieben. Mächtige Technologien wie Künstliche Intelligenz (KI) muss in die Hände von denen gelangen, die sich zur Aufgabe gesetzt haben, die wirklich drängenden Probleme unseres Planeten zu lösen. Weiterhin beschreibt er „…budget simply cannot be a barrier to people using our tech for environmental technology”. Und damit hat er mehr als recht. Mangelnde finanzielle Ressourcen dürfen nicht die Bremse sein, wenn wir neue innovative Ideen für die Rettung unseres Planeten umsetzen wollen.
Organisationen, NGOs und NPOs, Projekt- und Forschungsteams, die sich mit Fragen rund um Biodiversität, Klimawandel, Arten- und Ressourcenschutz beschäftigen, sind meist nicht die großen Unternehmen, die mit ausreichend Ressourcen gesegnet sind. Es sind meist kleine Teams, NGOs oder Privatpersonen, die sich im Hintergrund oder nach der Arbeit für Nachhaltigkeit einsetzen, forschen und Ideen entwickeln. Diesen Organisationen oder Teams mangelt es meist chronisch an den nötigen Mitteln. Diese Erkenntnis war einer der zündenden Gedanken für unser weltweites Programm AI for Earth, das 2017 ins Leben gerufen wurde. 50 Millionen Dollar setzen wir bei Microsoft ein, um Organisationen, Forschungseinrichtungen, Projektteams oder NGOs aus dem Nachhaltigkeitsbereich bei ihren KI-Projekten unter die Arme zu greifen.
Diese zweite wichtige Erkenntnis, die Joppa beschreibt, ist, dass wir es oft mit führenden Umweltexperten oder Forscherinnen zu tun haben, die aber nicht unbedingt die Informatikgrundlagen gelernt haben, um Künstliche Intelligenz effektiv in ihren Projekten einzusetzen. Und auch an dieser Stelle setzt „AI for Earth“ an – die geförderten Teams bekommen Trainings und technologische Unterstützung – digital und analog. Umweltprofis lernen direkt von KI-Profis, um die Projekte auf die nächste Ebene zu heben.
„Erde an KI…!?“ - eine neue Dialogplattform für KI und Nachhaltigkeit
Vor knapp einem Jahr standen wir auch bei Microsoft Berlin vor der Frage, wie wir in Deutschland Teams und Projekte im Bereich Klima- und Ressourcenschutz identifizieren und unsere Technologieexpertise sinnvoll einbringen können. Unter dem Motto „Erde an KI…!? – Neue Ideen für unseren Planeten” ist das EarthLab entstanden, ein 2-tägiger Ideation Workshop im Februar, bei dem Menschen aus unterschiedlichsten Disziplinen zusammen kamen und sich gemeinsam auf die Suche nach smarten Lösungen machten. Entstanden sind viele neue Ideen und seit dem Sommer fünf neu geförderte Projekte im Rahmen unseres „AI for Earth“ Grants. Und fast ganz nebenbei entwickelte sich eine starke Community von Interessierten, Umweltexpertinnen und -experten, Techies und Influencern, die sich gemeinsam für den interdisziplinären Austausch zwischen Tech, Informatik, Geistes- und Umweltwissenschaften, interessieren und gemeinsame Ideen entwickeln wollen.
Unser Community-Meet-Up
Gestern Abend kam unsere „Erde an KI…“?“ Community zum dritten Mal in diesem Jahr in der Digital Eatery zusammen, um ganz konkret die Möglichkeiten Künstlicher Intelligenz (KI) für Forschungs- und Lösungsansätze zu betrachten, die bislang unvorstellbar waren. So kann KI z.B. helfen, Umweltrisiken wie Luftverschmutzung zu kontrollieren oder unsere Ökosysteme soweit zu analysieren, dass entsprechende Maßnahmen eingeleitet werden können.
Zwei unserer Grantees stellten ihre Projekte vor. Robert Heinecke von Breeze Technologies demonstrierte, wie es mit den Sensoren zur Erkennung von Luftverschmutzung weitergehen kann, wie die Daten mit wichtigen Maßnahmen „gematched“ werden können und somit das Problem nicht nur gemessen, sondern auch angepackt werden kann. David Gackstetter vom Projekt „Shazam for Nature“, berichtete, wie aus dem EarthLab ein Projektteam entstand, dass nebenbei, quasi nach der Arbeit, den Artenschutz vorantreibt und wie Technologie in diesem Bereich unterstützen kann. Wirklich sehr beeindruckend, wie teilweise im Stillen Innovation vorangetrieben wird.
Für mich war aber das Wichtigste an diesem Abend, zu sehen, wie fruchtbar der Dialog zwischen Expertinnen und Experten aus den unterschiedlichsten Bereichen ist, wie offen diskutiert wird, Ideen entstehen, Impulse gegeben, weiterverfolgt oder auch wieder verstoßen werden. Auch in 2020 werden wir unseren „Erde an KI“ Chancendialog weiterführen und unser Netzwerk an Mitstreitern stetig ausbauen, um die Lösung ökologischer Herausforderungen mittels KI voran zu treiben. Denn am Ende ist Innovation mehr als die Summe einzelner Bausteine, die zusammengesetzt werden. Wirkliche Innovation für unseren Planeten entsteht in Zusammenarbeit und im Gemeinsamen weiterdenken, diskutieren, austauschen und vernetzen. Wer, wenn nicht Lucas Joppa, könnte diesen Kerngedanken von AI for Earth besser formulieren:
Wir wollen, dass "Erde an KI" als Raum für einen offenen Austausch und Dialogplattform ausbauen. Die Community lebt von ihren Mitgliedern. Sie haben Themen, die wir gemeinsam beim nächsten Erde an KI Meetup einbringen, weiterdenken oder diskutieren sollen? Dann melden Sie sich gerne.